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Schweiz und Griechenland unterzeichnen ein Migrationsabkommen

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Flüchtlinge

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Symbolbild Pixabay

Die Schweiz unterstützt Griechenland seit 2022 im Rahmen des zweiten Schweizer Beitrags im Migrationsbereich. In Athen unterzeichneten SEM-Staatssekretär Vincenzo Mascioli anlässlich eines Besuchs vom 13. und 14. Oktober 2025 mit dem griechischen Migrationsminister Thanos Plevris ein Abkommen zur Weiterführung dieser Unterstützung. Mascioli besuchte zudem in Athen und auf Lesbos Projekte, die von der Schweiz unterstützt werden und tauschte sich mit den griechischen Migrationsbehörden sowie mit Vertreterinnen und Vertretern von Nichtregierungsorganisationen aus.

Seit 2022 unterstützt die Schweiz in Griechenland im Rahmen des zweiten Schweizer Beitrags Projekte zur Verbesserung des Migrationsmanagements. Am 27. August 2025 hat der Bundesrat die Verlängerung der Unterstützung für eine zweite Phase (2025–2029) genehmigt. Die Schweiz wird Griechenland mit 28,65 Millionen Franken im Migrationsbereich unterstützen. Der Schwerpunkt liegt auf der Bereitstellung von Infrastrukturen und Dienstleistungen für unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMA). Weiter stehen die frühzeitige Integration schutzbedürftiger Personen und die Stärkung der Asylverfahren im Zentrum. Das entsprechende Abkommen wurde durch Staatssekretär Vincenzo Mascioli und den griechischen Migrationsminister Thanos Plevris unterzeichnet.

Der Staatssekretär informierte sich anlässlich seines zweitägigen Besuches vor Ort über die bereits bestehenden Projekte. Die Schweizer Delegation besuchte in Athen das «Athens Solidarity Center», in dem Migrantinnen und Migranten bei der Integration in die griechische Gesellschaft unterstützt werden. Das Projekt bietet unter anderem Rechtsberatung, Unterstützung bei der Stellensuche und beim Zugang zu staatlichen Dienstleistungen an. Auf Lesbos besuchte die Delegation ein Empfangszentrum und das auf der Insel mit Unterstützung der Schweiz umgesetzte Projekt «Bridging the Skills Gap». Das Projekt soll insbesondere die Arbeitsmarkt-Integration von Asylsuchenden fördern. Im Angebot des Projektes stehen Aktivitäten wie berufsvorbereitende Workshops, theoretische Ausbildungen, Berufsberatung und Arbeitsvermittlung. Die frühzeitigen Integrationsbemühungen sollen den Flüchtlingen helfen, rasch ein selbstständiges Leben in Griechenland aufzubauen. Davon profitiert einerseits die unter Fachkräftemangel leidende griechische Wirtschaft, andererseits vermindert sich die Wahrscheinlichkeit, dass diese Personen nach Westeuropa weiterwandern.

Griechenland spielt mit seiner Lage an der Schengen-Aussengrenze und auf einer wichtigen Migrationsroute nach Europa eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung des Mitte nächsten Jahres in Kraft tretenden EU-Migrations- und Asylpakts. Besonders von Migration betroffene Staaten sollen dann durch einen Solidaritätsmechanismus entlastet werden. Bundesrat und Parlament haben im Grundsatz entschieden, dass sich auch die Schweiz daran beteiligen soll. Gleichzeitig ist damit die Erwartung verbunden, dass alle Staaten ihren Verpflichtungen im Rahmen des Dublin-Abkommens nachkommen. Staatssekretär Vincenzo Mascioli tauschte sich vor diesem Hintergrund mit den griechischen Migrationsbehörden sowie Vertreterinnen und Vertretern von NGOs über die Herausforderungen der Migrationsverwaltung aus. Insbesondere diskutierte er den Schutz von UMA.

Quelle: Staatssekretariat für Migration SEM

16.10.2025