Olympische und Paralympische Winterspiele 2038 in der Schweiz: Bundesrat sieht Chancen, will Eckwerte für Unterstützung festlegen und hat scheinbar doch genug Geld in der Bundeskasse
Das Internationale Olympische Komitee hat die Schweiz in einen privilegierten Dialog für die Austragung der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2038 eingeladen. Swiss Olympic hat bis spätestens Ende 2027 Zeit, unter Ausschluss weiterer Interessenten das bestehende Schweizer Austragungskonzept weiter zu bearbeiten. Der Bundesrat steht dem Projekt positiv gegenüber und hat an seiner Sitzung vom 27. September 2024 beschlossen, die Arbeiten mit einer interdepartementalen Arbeitsgruppe des Bundes zu begleiten. Zudem hat er das VBS beauftragt, einen Grundsatz- und Planungsbeschluss vorzubereiten, der unter anderem die Fragen zur Rolle und der finanziellen Beteiligung des Bundes klärt.
Ende November 2023 hat das Internationale Olympische Komitee (IOK) entschieden, die Bewerbungen aus Frankreich und den USA für die Austragung der Winterspiele 2030 beziehungsweise 2034 weiter zu verfolgen. Gleichzeitig hat das IOK die Schweizer Kandidatur in einen sogenannten privilegierten Dialog für die Spiele 2038 aufgenommen. Falls die Schweizer Kandidatur also die Anforderungen erfüllt, erfolgt der Zuschlag spätestens Ende 2027, ohne dass sie sich gegen andere Bewerber durchsetzen muss.
Positiv für das Ansehen der Schweiz
Im Rahmen dieses Dialogs müssen der Dachverband des Schweizer Sports, Swiss Olympic, beziehungsweise der eigens dafür gegründete Verein «Olympische und Paralympische Winterspiele 2038» die Schweizer Kandidatur etwa in Fragen der Austragungsorte oder des Vermächtnisses weiterbearbeiten. Ebenso ist zu klären, wie und in welchem Umfang die öffentliche Hand den Sportgrossanlass unterstützen kann.
Internationale Sportgrossanlässe können positive Impulse in Gesellschaft und Wirtschaft auslösen. Der Bundesrat sieht Olympische und Paralympische Winterspiele in der Schweiz daher als grosse Chance für das Land, so unter anderem für die Weiterentwicklung des Sports, für technische Innovationen, für die Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts wie auch für das positive Ansehen der Schweiz.
Da in den kommenden Jahren zahlreiche andere Sportgrossanlässe in der Schweiz stattfinden, kann das Land seine Kompetenzen in der Durchführung nachhaltiger Grossveranstaltungen kontinuierlich steigern, dies auch im Hinblick auf mögliche Winterspiele 2038.
Finanzielle Eckwerte bis Juni 2026
Der Bundesrat steht dem privilegierten Dialog zwischen dem IOK und der Schweiz positiv gegenüber. Dieser ermöglicht eine langfristige Perspektive bezüglich Sportförderung, Nachhaltigkeit und Vermächtnis. Der Bundesrat hat das VBS beauftragt, eine breit aufgestellte, interdepartementale Arbeitsgruppe (IDAG) unter der Leitung des BASPO einzuberufen, welche die Kandidaturarbeiten des Vereins bis spätestens Ende 2027 begleitet. Als Mitglieder vorgesehen sind unter anderem Vertreterinnen und Vertreter von Bundesstellen aus den Bereichen Verkehr, Sicherheit, Umwelt, Kultur.
Zudem hat der Bundesrat das VBS beauftragt, ihm bis Ende Juni 2026 einen Antrag in Form eines Grundsatz- und Planungsbeschlusses zu unterbreiten, der die zeitlichen, finanziellen und materiellen Eckwerte der Unterstützung des Projekts durch den Bund aufzeigt. Ein solcher Beschluss nach Artikel 28 des Parlamentsgesetzes schafft bei einem Projekt von der Dimension Olympischer Winterspiele frühzeitig Planungssicherheit für alle Beteiligten, ohne dass bereits sämtliche Details zu Ausgestaltung und Kosten des Projekts vorliegen.
Quelle: Generalsekretariat VBS
28.9.2024