Die Mehrheit der Auslandschweizerinnen und Ausland-schweizer hat mindestens eine zweite Staatsangehörigkeit
Am 31. Dezember 2024 lebten 826'700 Schweizer Staatsangehörige im Ausland. Ihre Zahl ist gegenüber 2023 gewachsen (+13'300 Personen bzw. +1,6%). Drei Viertel der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer haben mehrere Staatsangehörigkeiten. Bei den Personen unter 18 Jahren liegt dieser Anteil bei 85%. Dies sind einige Ergebnisse der Auslandschweizerstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS).
Ende 2024 waren 826'700 Schweizerinnen und Schweizer bei einer zuständigen Schweizer Vertretung im Ausland gemeldet, was gegenüber 2023 einer Zunahme um 1,6% entspricht. Dieser Anstieg war leicht geringer als jener im Vorjahr (+1,7%). Nebst den Wanderungsbewegungen von Schweizer Staatsangehörigen haben auch die Differenz zwischen der Anzahl Geburten und der Anzahl Todesfälle sowie die Einbürgerungen zu dieser Entwicklung beigetragen.
Schweizerinnen und Schweizer auf allen Kontinenten vertreten
530'500 der insgesamt 826'700 Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer leben in Europa (64%). Die grössten Gemeinschaften finden sich in Frankreich (212'100), in Deutschland (101'000), in Italien (52'600), im Vereinigten Königreich (40'900) und in Spanien (27'300). In diesen fünf Ländern ist die Zahl der Schweizer Staatsangehörigen zwischen 2023 und 2024 angestiegen. Am grössten war die Zunahme in Spanien (+3,1%), am geringsten in Italien (+1,2%). Die Zahl der in Portugal sowie in Bosnien und Herzegowina wohnhaften Schweizerinnen und Schweizer war zwar niedriger (7600 bzw. 1400), nahm jedoch 2024 europaweit am stärksten zu (+10,2% bzw. +13,5%).
Rund 296'200 Schweizer Bürgerinnen und Bürger leben in anderen Teilen der Welt: 16% in Nordamerika, 7% in Lateinamerika und in der Karibik, 7% in Asien, 4% in Ozeanien und 2% in Afrika. Die grösste Schweizer Gemeinschaft ausserhalb Europas findet sich in den USA, wo 84'700 Schweizerinnen und Schweizer wohnen. An zweiter und dritter Stelle stehen Kanada und Australien mit 41'700 bzw. 26'600 Schweizer Staatsangehörigen.
Gegenüber 2023 nahm die Zahl der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer in den meisten Weltregionen zu, so in Asien (+3,3%), Europa (+1,9%), Nordamerika (+1,0%), Ozeanien (+0,8%) und Afrika (+0,5%). In der Region Lateinamerika und Karibik ging ihre Zahl leicht zurück (-0,1%).
Demografische Alterung beschleunigt sich
21% der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer waren unter 18 Jahre alt, während sich der Anteil der 18- bis 64-Jährigen auf 55% und jener der Personen ab 65 Jahren auf 24% belief. Gegenüber 2023 verzeichneten alle Altersklassen eine Zunahme (+0,9%, +0,8% bzw. +4,2%). Wie in den Vorjahren war der stärkste Anstieg bei der älteren Bevölkerung zu beobachten. Dies erklärt sich nicht nur mit den Wanderungsbewegungen, sondern auch (und vor allem) durch die demografische Alterung der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer. Ebenfalls eine Rolle spielt ein methodischer Aspekt, nämlich die potenziell nicht gemeldeten Todesfälle in den Registern (vgl. Kasten am Ende dieser Medienmitteilung).
In den Ländern mit einer grossen Schweizer Gemeinschaft ist der Anteil der Schweizerinnen und Schweizer ab 65 Jahren in Thailand (43%), Portugal (36%), Südafrika (33%) und Spanien (33%) am höchsten. Am markantesten zugelegt haben die Seniorinnen und Senioren zwischen 2023 und 2024 in Portugal und Thailand (+15,9% bzw. +7,1%).
Drei Viertel der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer haben mehrere Staatsangehörigkeiten
Drei Viertel der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer (617'600 Personen) verfügen über mindestens eine weitere Staatsangehörigkeit. Seit das BFS die Auslandschweizerstatistik erstellt (2017) hat diese Zahl stärker zugenommen als die Zahl der Personen mit einer einzigen Staatsangehörigkeit (+10,2% gegenüber +9,4%). Frauen haben häufiger mehrere Pässe als Männer (76% gegenüber 73%).
Am höchsten ist der Anteil der Schweizerinnen und Schweizer mit Mehrfachstaatsbürgerschaft in Lateinamerika und in der Karibik (84%), in Ozeanien (81%) und in Nordamerika (79%). Argentinien und Chile registrieren mit 95% bzw. 92% den höchsten Anteil.
Besonders tief ist der Anteil der Schweizer Personen mit mehreren Staatsangehörigkeiten in Asien und Afrika (63% bzw. 66%). Betrachtet man die Länder mit den grössten Schweizer Gemeinschaften ist der Anteil der Personen mit Mehrfachstaatsbürgerschaft in Thailand am geringsten (37%). Einige asiatische Länder weisen dagegen einen hohen Anteil an Schweizer Staatsangehörigen mit mehreren Pässen auf, insbesondere in Israel (86%).
Alter und Mehrfachstaatsbürgerschaft
Insgesamt ist der Anteil der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer mit mehreren Staatsangehörigkeiten bei den Jugendlichen unter 18 Jahren (85%) am höchsten, gefolgt von den 18- bis 64-Jährigen (75%) und schliesslich den Personen ab 65 Jahren (65%). Diese Divergenzen zwischen den Altersgruppen sind in einigen Ländern besonders ausgeprägt. Bei den Ländern mit den meisten Auslandschweizerinnen und Auslandschweizern ist der Unterschied in Thailand am deutlichsten: 80% der Schweizer Bürgerinnen und Bürger unter 18 Jahren haben mindestens eine weitere Staatsangehörigkeit. Bei den 18- bis 64-Jährigen beläuft sich der Anteil auf 42%, bei den Personen ab 65 Jahren auf 21%. Auch in Deutschland, Österreich und Spanien sind die Differenzen zwischen den Altersgruppen gross. In diesen drei Ländern haben die meisten Schweizer Staatsangehörigen unter 18 Jahren (rund 80%) mindestens einen weiteren Pass, während dies bei weniger als der Hälfte der Personen ab 65 Jahren der Fall ist.
Quelle: Bundesamt für Statistik BFS
28.3.2025