Bundespräsidentin Keller-Sutter am St. Gallen Symposium zur «Verschiebung der globalen Machtverhältnisse»
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter hat am Donnerstag, 8. Mai 2025, eine Rede am St. Gallen Symposium gehalten. Die Veranstaltung war der Verschiebung der globalen Machtverhältnisse (“Shifting Global Power”) gewidmet. Am Rande des Symposiums ist die Bundespräsidentin mit dem montenegrinischen Präsidenten Jakov Milatović zusammengekommen.
In ihrer Rede würdigte Bundespräsidentin Keller-Sutter das historische Datum des 8. Mai 1945, als vor 80 Jahren die deutsche Wehrmacht vor den Alliierten kapitulierte. Die stark von den USA geprägte Nachkriegsordnung habe zu einer langen Erfolgsgeschichte von Demokratie und Marktwirtschaft geführt. Risse in dieser Ordnung hätten sich jedoch bereits vor dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine gebildet. Auch der Multilateralismus und die Welthandelsordnung seien nicht erst mit der zweiten Trump-Administration ins Rutschen geraten. Neu sei jetzt die Geschwindigkeit.
Die Bundespräsidentin betonte, dass es nicht einfach wieder so werde, wie es einmal war. Die Welt ordne sich gerade neu: «Aber auch wenn die Welt heute eine andere ist als vor 80 Jahren: Ich bin davon überzeugt, dass es im Interesse der westlichen Staaten ist, ihre eigene liberale Ordnung aufrechtzuerhalten.»
Am Rande des Symposiums traf die Bundespräsidentin andere Teilnehmende, darunter insbesondere auch den montenegrinischen Staatspräsidenten Jakov Milatović. Zur Sprache kamen dabei die guten bilateralen Beziehungen, die in jüngerer Vergangenheit politisch und wirtschaftlich an Dynamik gewonnen haben. Die Bundespräsidentin begrüsste die Pläne Montenegros, in Bern eine Botschaft zu eröffnen. Beide Seiten unterstrichen, dass die Rahmenbedingungen gegeben seien, um den bilateralen Handel weiter auszubauen. Die Bundespräsidentin bekräftigte die Schweizer Unterstützung für eine europäische Perspektive des Westbalkans. Die beiden Seiten besprachen zudem die Sicherheitslage in Europa, die transatlantischen Beziehungen und das Engagement ihrer Länder in multilateralen Organisationen.
Weitere Gespräche führte die Bundespräsidentin in St. Gallen unter anderem mit dem botsuanischen Vizepräsidenten und Finanzminister Ndaba Nkosinathi Gaolathe und mit dem singapurischen Vize-Premierminister Heng Swee Keat. Diese Treffen waren vor allem den jüngsten geopolitischen Entwicklungen gewidmet. Auf dem Programm stand zudem ein Treffen mit Vertretern von Schweizer und deutschen Unternehmen.
Quelle: Eidgenössisches Finanzdepartement EFD
9.5.2025