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Aargau lanciert E-Learning für Apotheken zur Früherkennung von häuslicher Gewalt: Apotheken als niederschwellige Anlaufstellen für Gewaltbetroffene

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E-Learning

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Symbolbild Pixabay

Apotheken spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung gewaltbetroffener Personen. Der neue E-Learning-Kurs zum Thema Partnerschaftsgewalt vermittelt den Mitarbeitenden von Apotheken das Fachwissen und die praktischen Werkzeuge, um eine kurze und professionelle Erstberatung leisten zu können.

Gewalt in Partnerschaften ist ein weit verbreitetes Phänomen. Allein im Jahr 2024 kam es im Aargau zu 2'588 Polizeieinsätzen wegen häuslicher Gewalt – im Durchschnitt sieben pro Tag. Fachleute gehen davon aus, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt. Partnerschaftsgewalt ist ein ernstzunehmendes Problem: Sie verursacht erhebliches Leid bei den Betroffenen und führt zu hohen gesellschaftlichen Folgekosten.

Apotheken als wichtige Anlaufstelle

Gewaltbetroffene suchen, wie Studien zeigen, überdurchschnittlich häufig medizinische oder pharmazeutische Hilfe auf. Diese findet man auch in Apotheken, wie Hans Jürg Engel, Präsident Aargauischer Apothekerverband sagt: "Gerade für Opfer von häuslicher Gewalt ist es entscheidend, dass sie ein niederschwelliges Angebot vorfinden, was die Apotheken bieten können. Das E-Learning sensibilisiert die Mitarbeitenden in den Apotheken für die Problematik und gibt ihnen das nötige Rüstzeug, um Betroffene zu unterstützen. Es sind nämlich nicht nur blaue Flecken, sondern oftmals viel subtilere Beschwerden, die das Fachpersonal erkennen und richtig einordnen muss."

Hilfreiche Unterstützung im Praxisalltag von Apothekenpersonal

Mit dem neuen E-Learning-Kurs zum Thema Partnerschaftsgewalt erwerben Apotheken-Mitarbeitende das notwendige Fachwissen und praxisnahe Werkzeuge, um von Partnerschaftsgewalt betroffene Personen zu erkennen und eine Erstberatung zu leisten. Gewaltbetroffene Personen können so gezielt an die im Kanton vorhandenen Hilfsangebote vermittelt werden – etwa an die Opferberatung, das Frauenhaus oder andere Fachstellen.

Die von pharmaSuisse zertifizierte Weiterbildung steht den rund 130 Apotheken im Aargau seit Mai 2025 zur Verfügung. Entwickelt wurde der Kurs vom Gleichstellungsbüro und der Kantonsapotheke des Kantons Waadt. Die Fachstelle Häusliche Gewalt des Kantons Aargau hat die Schulung in Zusammenarbeit mit dem Aargauischen Apothekerverband für den Kanton Aargau angepasst. Ziel ist es, den professionellen Umgang von Fachpersonen mit häuslicher Gewalt und Gewalt gegen Frauen nachhaltig zu stärken. Die Kosten von 110 Franken pro E-Learning-Schulung werden vom Kanton übernommen.

Umsetzung der Istanbul-Konvention

Dieses Weiterbildungsangebot ist Teil des Massnahmenplans, den der Kanton Aargau zur Umsetzung der Istanbul-Konvention im Jahr 2022 lanciert hat. Der Regierungsrat hat hierzu 13 Massnahmen entwickelt, um häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen im Kanton Aargau weiter einzudämmen.

Bereits in Planung ist die Lancierung eines weiteren E-Lernmoduls zum Thema Gewalt im Alter. Die kantonale Fachstelle Häusliche Gewalt wirkt bei der Ausarbeitung mit und ab dem Jahr 2026 wird das Apothekenpersonal auch dieses Zusatzmodul absolvieren können.

Quelle: Kanton Aargau

10.9.2025


Hilfe und Unterstützung bei häuslicher Gewalt

Polizei-Notruf: 117 (24h)

Anlaufstelle gegen Häusliche Gewalt: 062 550 20 20

Frauenhaus Aargau-Solothurn: 062 823 86 00 (24h)

Die Dargebotene Hand: 143 (24h)

Weitere Adressen und Informationen zu häuslicher Gewalt in verschiedenen Sprachen sind zu finden unter www.ag.ch/stoppgewalt.


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Medienmitteilung vom 1. September 2022: Schutz vor Gewalt: Neue Massnahmen gegen häusliche Gewalt und Gewalt an Frauen