175 Jahre Volkszählung, 165 Jahre Expertise: das BFS feiert ein doppeltes Jubiläum im Dienste der Gesellschaft
Anlässlich des Weltstatistiktags vom 20. Oktober 2025 soll daran erinnert werden, wie wichtig der Zugang zu hochwertigen Daten und öffentlichen Statistiken ist. Neutrale und zuverlässige Informationen ermöglichen es in einer Demokratie, faktenbasierte Entscheide zu treffen. Seit 175 Jahren leitet diese Überzeugung das statistische Handeln der Schweiz: Die erste eidgenössische Volkszählung wurde 1850 durchgeführt. Zehn Jahre später wurde das Eidgenössische Statistische Bureau gegründet, der Vorläufer des heutigen Bundesamts für Statistik (BFS).
Die Volkszählung von 1850, die vom Bundesrat und Pionier der Schweizer Statistik Stefano Franscini initiiert wurde, sollte ein wahrheitsgetreues Bild der Bevölkerung zeichnen: Wie viele Menschen leben in der Schweiz? Wo und unter welchen Bedingungen wohnen sie, welche Sprachen sprechen sie, welche Berufe üben sie aus? Die erhobenen Daten ermöglichten es dem 1848 gegründeten Bundesstaat, zu planen, faktenbasierte Entscheide zu treffen und die Auswirkungen seiner Politik für die noch junge Demokratie zu messen.
Seit 1860 liefert das Bundesamt für Statistik (BFS) Daten zu den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Heute ist die öffentliche Statistik Teil einer digitalen und vernetzten Welt. Dank moderner Werkzeuge und innovativer Methoden macht sie Daten für alle zugänglich, namentlich mittels Open Government Data (OGD).
Innovative Projekte
Programme wie die nationale Datenbewirtschaftung und die Metadatenplattform I14Y fördern die Mehrfachnutzung von Daten und verringern so die Arbeitsbelastung für Unternehmen und Gesellschaft. Das Kompetenzzentrum für Datenwissenschaft (DSCC) stellt der Verwaltung Dienstleistungen und Fachwissen im Bereich der Datenwissenschaft zur Verfügung. Damit können mit begrenzten Ressourcen neue Erkenntnisse aus Daten gewonnen und deren Potenzial genutzt werden. Digital, transparent und verantwortungsvoll – so präsentiert sich die Statistik heute. Das BFS setzt sich für eine sichere und ethische Nutzung von Daten ein, die der Forschung, der Politik und der Gesellschaft zu Gute kommt.
Auf internationaler Ebene arbeitet das BFS mit Organisationen wie der EU, der UNO und der OECD zusammen, um gemeinsame Standards festzulegen und die globalen Herausforderungen in den Bereichen Bildung, Umwelt, Armut und Gesundheit besser zu verstehen. Die öffentliche Statistik trägt somit aktiv dazu bei, die Probleme unserer Zeit, beispielsweise in Bezug auf die nachhaltige Entwicklung, besser zu erkennen und optimale Lösungen zu entwickeln.
Knotenpunkt des Datenökosystems
Anlässlich der beiden Jubiläen hat das BFS eine Sonderseite erstellt, die nicht nur die Bedeutung der Daten und der öffentlichen Statistik im Jahr 2025 erklärt, sondern auch einen Einblick in die aktuellen Herausforderungen gibt. Georges-Simon Ulrich, Direktor des BFS, zeigt auf, wieso eine Welt ohne Statistik für unsere Gesellschaft undenkbar wäre.
Als nationales Kompetenzzentrum der öffentlichen Statistik ist das BFS der zentrale Knotenpunkt im Datenökosystem der Schweiz. Es unterstützt und stärkt die gesamte öffentliche Verwaltung im Umgang mit Daten.
Quelle: Bundesamt für Statistik BFS
21.10.2025