Wiederansiedlung von Steinkäuzen im Naturpark Nuthe-Nieplitz in Deutschland
Mit Auswilderungen können Zoos einen direkten Beitrag zum Artenschutz leisten. Leider sind die Bedingungen in der Natur aber sehr schwierig. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass die Gründe für das Verschwinden einer Art bekannt und nicht mehr wirksam sind.
Der Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung begann 2010 ein Projekt zur Wiederansiedlung von Steinkäuzen. Obwohl der Steinkauz (Athene noctua) gemäss Internationaler Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) als «nicht gefährdet» eingestuft wird, ist sein Verbreitungsgebiet in weiten Teilen Europas geschrumpft. Ursachen dafür sind Lebensraumzerstörung, moderne Anbaumethoden in der Landwirtschaft und der Einsatz von Pestiziden. Durch das Fällen von alten, hohlen Bäumen fehlen zudem geeignete Nisthöhlen.
Dank der Realisierung eines füheren Naturschutzgrossprojektes von 1992 bis 2004, sind im Naturpark Nuthe-Nieplitz wieder geeignete Habitate für den Steinkauz entstanden. Auch die Etablierung umfangreicher Pferde- und Viehhaltung wirkte sich positiv auf den Lebensraum aus. Der Grundstein für eine mögliche Ansiedlung war somit gesetzt.
Das Ziel des Projektes ist, eine stabile Population des ehemals heimischen Steinkauzes mit 150 Brutpaaren anzusiedeln. Die Ausbringung von Nisthilfen und die Einrichtung von verschiedenen Auswilderungsvolieren, sind wesentliche Bestandteile des Projektes. So werden die Eulen auch regelmässig kartiert und Nisthilfen während der Brut kontrolliert, um den Zustand der Population zu ermitteln.
Im Gegensatz zu den grossen Eulen laufen die kleinen nur 250 Gramm leichten Steinkäuze sehr gerne auf dem Boden und suchen dort nach Nahrung. Je einseitiger die Landschaft und je geringer die Biodiversität, desto schlechter sieht es für die kleine Eule aus.
Der Zoo Basel beteiligt sich seit 2020 am Auswilderungsprojekt.
Quelle: Zoo Basel
Bilder: Zoo Basel
3.11.2024