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Steppenagamen im Zoo Basel Steppenagamen im Zoo Basel
Steppenagamen im Zoo Basel

Steppenagamen im Zoo Basel

Bild ZVG Zoo Basel

Im Schaubecken 51 des Vivariums können Besucher:innen neu fünf Steppenagamen (Trapelus sanguinolentus) beobachten. Insgesamt hält der Zoo Basel neun Tiere, vier davon hinter den Kulissen. Die Echsenart ist nicht bedroht, jedoch selten in Zoos zu sehen.

In ihrem natürlichen Lebensraum herrschen meist hohe Temperaturen von 28 bis 35 Grad Celsius. Diese nutzt die Echse auch für ihre Brut: Sie legt ihr Gelege in Sandmulden ab, wo die Sonne für eine ideale Bruttemperatur zwischen 27 und 31 Grad Celsius sorgt.

Während vielen Lebewesen hohe Temperaturen im Sommer zu schaffen machen können, mögen Steppenagamen (Trapelus sanguinolentus) warme, trockene Lebensräume. In der Wildbahn ist die mit einer Kopf-Rumpflänge von etwa 12 Zentimetern und einer Gesamtlänge von bis zu 30 Zentimetern grosse Echsenart in weiten Teilen Zentralasiens anzutreffen – vom südlichen Russland über Usbekistan, Kirgistan, Turkmenistan und Tadschikistan bis ins nördliche Afghanistan und den Iran sowie in den Nordwesten Chinas. Ihr Lebensraum reicht von Meereshöhe bis auf rund 1’200 Meter über dem Meeresspiegel. Bevorzugt besiedelt sie karge, vegetationsarme und steinige Wüsten und Halbwüsten.

Leben in der Hitze

Steppenagamen sind in ihrer natürlichen Umgebung einer intensiven Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen ausgesetzt: Im Sommer benötigen die Tiere Grundtemperaturen von 28 bis 35 Grad Celsius, stellenweise bis zu 50 Grad Celsius. Im Terrarium sorgen wechselnde Temperaturen in Kombination mit einer UV-Lichtquelle für ideale Bedingungen. Die zentralasiatischen Trockengebiete sind von starken Jahreszeiten geprägt, sodass die Echsen im Winter auch mit Minustemperaturen auskommen müssen. Ab Oktober ziehen sie sich deshalb in geschützte Winterquartiere wie Höhlen, Spalten oder Felsritzen zurück. Dort verbringen sie die kalten Monate inaktiv in Winterstarre, bis sie Ende Februar oder Anfang März von der kräftigen Frühlingssonne wieder hervorgelockt werden.

Brut unter der Sonne

Nach der Winterstarre bilden sich bei den Steppenagamen in der Wildnis kleine Haremsgruppen, bestehend aus einem Männchen und mehreren Weibchen. Im Mai und Juni legen die Weibchen ihre Gelege – jeweils sieben bis siebzehn Eier – in Sandmulden ab. Die Sonne sorgt für eine ideale Bruttemperatur zwischen 27 und 31 Grad Celsius. Nach rund 50 Tagen schlüpfen die Jungtiere, die von Anfang an Einzelgänger sind. Sie sind ausgesprochen territorial und verteidigen ihr Revier selbst gegenüber Geschwistern und anderen Artgenossen.

Nicht bedroht, aber selten in Zoos

Auf der Roten Liste bedrohter Tier- und Pflanzenarten der Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature) wird die Steppenagame als «nicht gefährdet» eingestuft. In Zoos ist sie relativ selten anzutreffen: In Europa gibt es derzeit nur sechs Einrichtungen, die diese Art halten, die meisten davon in Tschechien. Die neun Steppenagamen im Zoo Basel stammen aus dem Zoo Prag und schlüpften dort im vergangenen Jahr. Fünf von ihnen können die Besucher:innen neu im Schaubecken 51 des Vivariums entdecken. Vier davon hält der Zolli hinter den Kulissen.

Quelle: Zoo Basel

Bilder: Zoo Basel

31.8.2025


Steckbrief Steppenagame

Name

Steppenagame, Trapelus sanguinolentus

Verwandtschaft

Schuppenkriechtiere (Squamata), Agamen (Agamidae)

Verbreitungsgebiet

Kaukasus-Vorland und Mittelasien östlich des Kaspischen Meeres

Lebensraum

Wüsten und Halbwüsten bis in 1200 m Höhe

Lebensweise

tagaktiv, klettert zum Schutz vor Überhitzung am Boden auf Büsche und niedrige Bäume

Nahrung

Insekten, Pflanzen

Fortpflanzung

2 – 3 Gelege pro Jahr mit je 4 – 18 Eiern