Majestätische, gestreifte Schönheiten: Die Sumatra-Tiger Luise und Lotte ziehen vom Tierpark Berlin in den Zoo Berlin
Die zwei Grosskatzen sind in Berlin keine Unbekannten: Sumatra-Tiger Luise und Lotte kamen am 1. September 2022 im Tierpark Berlin zur Welt und haben nun auf Empfehlung des EEP ein neues Zuhause im Zoo Berlin gefunden.
Ihre Geburt war ein besonderes Ereignis, denn Sumatra-Tiger werden von der Weltnaturschutzunion IUCN als akut vom Aussterben bedroht eingestuft. Laut aktuellen Schätzungen sind weltweit aktuell nur noch 400-600 dieser majestätischen Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu finden. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass die Erhaltungszucht und der Schutz dieser Tiere aufrechterhalten werden. Ein Global Species Management Plan (GSMP) führt alle regionalen Erhaltungszuchtprogramme, wie zum Beispiel das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) zusammen und plant weltweit entsprechend, um langfristig die Existenz der des Sumatra-Tigers zu sichern. Jeder Nachwuchs ist ein ganz besonderer Grund zur Freude. Die beiden Kätzchen haben die Herzen der Tierpark-Besucher*innen im Sturm erobert, doch dass sie irgendwann eigene Wege gehen werden, war bereits vorauszusehen.
So können Mutter Mayang (12) und Vater JaeJae (15) möglicherweise noch einmal Nachwuchs bekommen. «Unsere oberste Priorität ist immer der Schutz und die Erhaltung gefährdeter Tierarten», erklärt Tiger-Kurator Matthias Papies aus dem Tierpark Berlin. «Im Reich der Jäger finden Luise und Lotte moderne und naturnah gestaltete Anlagen, die den Bedürfnissen der beiden Grosskatzen gerecht werden. Unsere engagierten Tierpfleger*innen werden sicherstellen, dass sie sich auch am anderen Ende Berlins schnell wie zu Hause fühlen werden», berichtet Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. «Die Rückkehr von Tigern in den Zoo Berlin ist eine grosse Bereicherung.»
Der Sumatra-Tiger ist die kleinste noch lebende Unterart des Tigers und ein besonders charismatischer Botschafter für die bedrohte Tierwelt Asiens. Das eng gestreifte Fell und der markante Backenbart sind charakteristisch für diese Tiger, die zu den am stärksten bedrohten Tierarten der Welt zählen. Mit der Neugestaltung der Anlagen inklusive natürlichem Bodenmaterial und Kletterbäumen wurde das ursprünglich in den 1970er Jahren eröffnete Raubtierhaus mit seiner Eröffnung im Februar 2022 in die Neuzeit überführt. Zur Eingewöhnung in ihrem neuen Zuhause werden die beiden in den ersten Tagen noch nicht für die Besucher*innen zu sehen sein. Dafür wird dieser Teil des Raubtierhauses für einige Tage gesperrt.
Hintergrund
Laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion IUCN ist der Sumatra-Tiger akut vom Aussterben bedroht. Ein Hauptgrund für die schwindende Sumatra-Tigerpopulation ist der massive Lebensraumverlust. Die Rodung der Regenwälder auf Sumatra, insbesondere für den Anbau von Palmöl und die Holzwirtschaft, hat zu einem drastischen Rückgang ihres natürlichen Lebensraums geführt. Auch Wilderei und Mensch-Tier-Konflikte tragen zur Bedrohung der Grosskatzenart bei. Sumatra-Tiger sind Schlüsselarten in ihrem Ökosystem. Als Spitzenprädatoren regulieren sie die Beutetierpopulationen und tragen so zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts in den Regenwäldern Sumatras bei. Ihr Überleben hat nicht nur ökologische Auswirkungen, sondern auch wirtschaftliche, kulturelle und soziale Bedeutung.
Quelle: Zoo Berlin
Bilder: Zoo Berlin
21.10.2023