Zivilschutzausbildung: Das Eidgenössische Ausbildungszentrum Schwarzenburg feiert 40-jähriges Bestehen
Am 25. Juni 2025 wurde in einem kleinen Rahmen das 40-jährige Bestehen des Eidgenössischen Ausbildungszentrums Schwarzenburg (EAZS), der zentralen Ausbildungsstätte für den Zivilschutz, gefeiert. Die Feierlichkeiten boten die Gelegenheit, einen Blick in die Vergangenheit, die unter anderem noch vom Kalten Krieg geprägt war, und auf die laufende Sanierung der Infrastruktur zu werfen.
Die Geschichte des Eidgenössischen Ausbildungszentrums Schwarzenburg (EAZS) ist eng mit der Geschichte des Zivil- und Bevölkerungsschutzes in der Schweiz verknüpft. Das EAZS wurde 1985 während des Kalten Krieges eröffnet und hat seither sein Bildungsangebot kontinuierlich an die sich ändernden Gesetze, Erwartungen und Bedrohungen angepasst.
Anlässlich des 40-jährigen Bestehens organisierte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) am 25. Juni 2025 eine kleine Jubiläumsfeier. Direktorin Michaela Schärer setzte die Entwicklungen des EAZS in den Kontext der Entwicklungen des Bevölkerungsschutzes und des BABS. Anschliessend vermittelte der Gemeindepräsident von Schwarzenburg, Urs Rohrbach, seine ganz persönliche Sichtweise auf das EAZS und berichtete von seinen Erlebnissen im Zusammenhang mit dem Zentrum. Danach ging Jürg Buchser, Chef Fachbereich Seminarzentrum, auf die Geschichte des Standorts ein. Zum Schluss gab Daniel Jordi, Vizedirektor des BABS und Chef des Geschäftsbereichs Zivilschutz und Ausbildung BABS, einen Ausblick auf die Zukunft.
Einbindung der Westschweiz
Die Anfänge des EAZS reichen bis 1971 zurück: In jenem Jahr erwarb der Bund das Grundstück in Schwarzenburg (BE). Bewusst entschied man sich damals gegen einen Standort in der Stadt Bern oder Zürich und für eine ländliche Gemeinde nur wenige Kilometer vom Kanton Freiburg entfernt, mit dem Ziel, die Randregionen zu fördern und die Westschweiz besser einzubinden. Am 10. Mai 1985 fand in Anwesenheit von Bundesrätin Elisabeth Kopp die offizielle Eröffnung des EAZS statt.
Zu Beginn konzentrierte sich das Ausbildungszentrum auf die atomare Bedrohung des Kalten Krieges und den Schutz der Bevölkerung vor Massenvernichtungswaffen. Der Zivilschutz wurde als Pflichtdienst organisiert und bildete eine tragende Säule der Gesamtverteidigung neben der Armee.
Zentralisierte Ausbildung
Das EAZS bot eine moderne Infrastruktur und ermöglichte dem Bund, die Stäbe der Kantone und Bundesämter, die obersten Zivilschutzkader, Instruktorinnen und Instruktoren, Dienstchefinnen und -chefs sowie die Spezialistinnen und Spezialisten des Übermittlungsdienstes zentral und professionell auszubilden.
Mit dem Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989 erfolgte eine Neuausrichtung des Zivilschutzes. Der Fokus lag nun verstärkt auf der Katastrophen- und Nothilfe. Ab 2002 stellte das EAZS die Ausbildung für das sichere mobile Kommunikationsnetz Polycom, das täglich von Tausenden von Mitarbeitenden des Zivilschutzes, der Grenzwacht, der Feuerwehr, der Polizei und anderer Einsatzkräfte genutzt wird, sowie für das System Polyalert sicher.
Im Jahr 2004 wurde die Reform des Bevölkerungsschutzes abgeschlossen. Mit dem neuen Bevölkerungs- und Zivilschutzgesetz (BZG) wurde das EAZS zu einem anerkannten Ausbildungs- und Seminarzentrum des Bevölkerungsschutzes und der Bundesverwaltung.
2014 fiel der Startschuss zur ersten Etappe der Sanierung des Standorts. Aktuell läuft die dritte und letzte Etappe, die darauf abzielt, die Infrastruktur an die heutigen Gegebenheiten des Bevölkerungsschutzes anzupassen.
Quelle: Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS
27.6.2025